von: Moritz Rieche, 3. FS HeilpÀdagogik, Teilnehmer der Exkursion
Im Rahmen des interdisziplinĂ€ren Projekts âWas bleibt?â fand vom 20.07. bis 23.07.2019 eine Exkursion an Berliner Gedenkorte statt. Zusammen mit 16 Studierenden der StudiengĂ€nge Sozialmanagement, Gesundheits- und Sozialwissenschaften und HeilpĂ€dagogik erarbeiteten die Projektleiterinnen Prof. Dr. C. Borbe und Dr. S. Hördler thematische Schwerpunkte im Kontext GedenkstĂ€ttenpĂ€dagogik und reflektierten die persönliche Konfrontation mit dem âDritten Reichâ.
Am ersten Tag fuhr die Seminargruppe in das Haus der Wannsee-Konferenz. Dort arbeitete die Gruppe mit einem Mitarbeiter der GedenkstĂ€tte, der die Studierenden den ganzen Tag ĂŒber begleitet hat. Nach einer kurzen Vorstellung stieg die Gruppe in das Thema ein. Vorerst wurde geklĂ€rt, was genau das Haus der Wannsee-Konferenz ist. Hierbei wurde viel ĂŒber die Geschichte des Hauses sowie den Nutzen wĂ€hrend der NS Zeit gesprochen. Die Studierenden wurden immer wieder dazu angeregt sich aktiv mit dem Thema auseinander zu setzen, zu diskutieren und nachzufragen. Im Anschluss begab sich die Gruppe in einen der AusstellungsrĂ€ume. In diesem lag der thematische Schwerpunkt auf der Wannsee-Konferenz. An den WĂ€nden befanden sich Informationstafeln auf denen unteranderem zu sehen war, wer an der Konferenz beteiligt war und in der Mitte ein Tisch, auf dem einige Dokumente der Konferenz zu sehen waren. Zusammen mit dem Mitarbeiter der GedenkstĂ€tte besprach die Gruppe die einzelnen Dokumente und es wurden einige Informationen zu diesen vermittelt. Auch hier war erneut ausreichend Zeit, um Fragen zu klĂ€ren. Darauffolgend hatte die Gruppe etwas Zeit sich den Rest der Ausstellung anzuschauen. Diese bestand aus insgesamt 15 RĂ€umen und beschĂ€ftigte sich zu groĂen Teilen mit der Judenverfolgung. Allerdings wurden auch andere Themen, wie Zwangsarbeit und Politik in der NS Zeit dargestellt. Ein Bezug von Gegenwart und Vergangenheit war ebenfalls zu betrachten.
Der zweite Tag der Exkursion fand ebenfalls im Haus der Wannsee-Konferenz statt. Die Seminargruppe ist wie am Vortag um 9 Uhr vom JungengĂ€stehaus losgefahren. Es wurde wieder ein Seminarraum zur VerfĂŒgung gestellt, allerdings wurde die Gruppe an diesem Tag von einer anderen Mitarbeiterin der GedenkstĂ€tte begleitet. Der thematische Schwerpunkt dieses Tages war die Wohlfahrtspflege und FĂŒrsorge im Nationalsozialismus. Die âErb- und Rassenpflegeâ in der NS-Zeit wurde ebenfalls thematisiert. Zu Beginn versammelte sich die Seminargruppe, um von der Mitarbeiterin viele Informationen zu den oben genannte, aber auch zu anderen Themen zu erhalten. Auch hier konnten sich das Studierenden wieder durch Fragen und DiskussionsanstöĂe einbringen. Im Anschluss begab sich die Seminargruppe wieder zur Ausstellung. Mit Hilfe der Mitarbeiterin wurden einige der 15 RĂ€ume genauer beleuchtet. Es wurden zusĂ€tzliche Informationen zu den bereits sehr ausfĂŒhrlichen InfowĂ€nden und Bildern gegeben. Hierbei lag der Fokus auf den Erb- und Rassentheorien der Nationalsozialisten, der Separation von Menschen auf Grund von Herkunft und Religion sowie die Vertreibung von Bevölke-rungsgruppen.
Am dritten und letzten Tag der Exkursion war begab sich die Seminargruppe in das ehemalige Zwangsarbeitslager Berlin-Schöneweide. Dort angekommen wurde die Gruppe von zwei dort angestellten Mitarbeiterinnen begrĂŒĂt und in einen Seminarraum gefĂŒhrt. AnschlieĂend wurden von den Mitarbeiterinnen einige Information zum Ablauf des Tages sowie zur GedenkstĂ€tte Schöneweide erzĂ€hlt. Nachdem grundlegende Informatio-nen geklĂ€rt waren, begab sich die Gruppe wieder nach drauĂen. Dort erfuhren die Studierenden weitere Informationen zu den einzelnen GebĂ€uden, die sich auf dem GrundstĂŒck befanden. Einige der GebĂ€ude sowie ein Luftschutzbunker, welcher sich unter dem GelĂ€nde befand, wurden auch betreten. Es wurde gezeigt, unter welchen Bedingungen die Zwangsarbeiterinnen leben mussten. Besonders deutlich ist hier geworden, wie viel schlechter Gefangene aus Osteuropa im Gegensatz zu Gefangenen aus Westeuropa behandelt wurden. Im Anschluss begaben sich alle wieder ins eins der GebĂ€ude, in dem sehr viele Dokumente und Biografien von und ĂŒber Zwangsarbeiterninnen aufbewahrt wurden. Die Studierenden hatten nun Zeit, sich einige dieser anzuschauen. Die Biografien waren in sĂ€ulenartigen Konstrukten untergebracht und teilweise mit Interviews hinterlegt. Nachdem Zeit war sich die ausgestellten Dokumente anzuschauen, traf sich die Gruppe wieder im Seminarraum. Hier wurde gemeinsam ĂŒber das Betrachtete gesprochen und reflektiert. Fragen, die dazu aufgekommen sind, konnten ebenfalls beantwortet werden. Im Anschluss begab sich die Seminargruppe wieder zurĂŒck zu den Bussen und fuhr zurĂŒck zur Hochschule Nordhausen.
Die Exkursion wurde gefördert von der Landeszentrale fĂŒr politische Bildung des Freistaates ThĂŒringen .