Geschrieben von Tina am 3. Dezember 2015
Allgemein
Das längste Weihnachtsfest …Während ich im letzten Jahr ein Kalendertürchen aus Papua Neuguinea schickte, wurde ich in diesem Jahr auf einer weiteren kleinen Weltreise von den Filipinos inspiriert.Schon während meiner ersten Tage auf den traumhaften Philippinen erlebte ich etwas recht ungewöhnliches. Ich war gerade mit einer Fähre zwischen den vielen Inseln dieses Landes unterwegs, als nach der Begrüßung durch die Crew das Radio anging und ohne jegliche Vorwarnung Weihnachtslieder abgespielt wurden. Ich blickte einmal um mich. Aber außer mir fand es wohl niemand verwunderlich. So saß ich nun mitten unter den immer gut gelaunten, fröhlichen Filipinos – links das Meer, rechts der vorbeiziehende Strand mit den herrlichen Palmen, oben die heiße Sonne, unten meine Füße in den Flipflops, die den Schatten des nächsten Stuhles suchten und in meiner Hand das Handy, welches den 4. September (!) anzeigte. Da schallt auch schon das Lied „Let it snow! Let it snow! Let it snow!“ durch die riesigen Lautsprecherboxen und ich musste mich zwischen einem fetten Grinsen und einem genervten Augenrollen entscheiden. Erst später erklärte man mir, dass man auf den Philippinen mit 4 Monaten das längste Weihnachtsfest feiert. So fangen sie schon im September mit den Vorbereitungen an und feiern bis in die ersten Januarwochen hinein. Für uns Deutsche ist das wohl ziemlich uncool und weder die weihnachtliche Begleitmusik in den Geschäften noch das weihnachtliche Karaoke-Singen in einer Bar am nächsten Tag gaben mir den Kick, auch wirklich in die Stimmung der Menschen dort zu kommen.Gleichzeitig stelle ich mir vor, wie es wäre wenn wir in Deutschland bereits ab September für die nächsten 4 Monate alles weihnachtlich dekorieren würden – und das Jahr für Jahr. Ich denke, dass wir es nach wenigen Jahren wahrscheinlich nicht mehr wahrnehmen würden. In Gedanken über dieses Erlebnis, lerne ich die Filipinos immer mehr verstehen. Denn auf den Philippinen ist das anders, da die Menschen dort sehr gegenwartsbezogen leben. Während wir Europäer die Zukunft planen, so leben diese Menschen im Moment. Wenn im jeweiligen Jahr also die Weihnachtszeit kommt, so erleben sie das Jetzt, sie erleben es immer wieder neu. Nicht schlecht, oder? Irgendwie macht mich das etwas neidisch und irgendwie bin ich grad froh, dass heute erst der dritte Tag des Adventskalenders ansteht. Ich habe mir vorgenommen in den nächsten 21 Tagen nicht nur von einer Adventskalendertürchenüberraschung zur nächsten zu hüpfen, sondern jeden Tag neu in Vorfreude auf die geniale Weihnachtszeit bewusst zu erleben. Und das wünsche ich euch auch von Herzen!~ Eine schöne, intensive Weihnachtszeit wünscht Euch Damaris ~
