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Wie schmeckt eigentlich ein Hackschnitzel?

Geschrieben von Tina am 28. Juli 2015

Allgemein, Ingenieurwissenschaften

Wie schmeckt eigentlich ein Hackschnitzel?

Trocken, zäh, vor allem holzig und keinesfalls empfehlenswert für Fans kulinarischer Hochgenüsse! Das wäre gewiss unser Fazit gewesen – hätten wir ein Hackschnitzel tatsächlich jemals gekostet. In der Tat handelt es sich beim Hackschnitzel um zerschreddertes Holz, das insbesondere als Rohstoff für die holzverarbeitende Industrie sowie als erneuerbarer Brennstoff dient.

Hackschnitzel (©DrUGO_1.0 / Fotolia)
Hackschnitzel werden mit Hilfe stationärer und mobiler Scheiben-, Trommel- oder Schneckenhacker produziert. Dazu wird unter anderem Waldrestholz, Schwachholz aus Kurzumtriebsplantagen, Industrierestholz und anderes minderwertiges Holz aus einer Durchforstung, Schnittgut aus Landschaftspflegemaßnahmen oder Altholz verwendet. Aus logistischen Gründen findet eine Zerkleinerung des Holzes meist direkt vor Ort statt.Als Brennstoff finden Hackschnitzel beispielsweise in einem sogenannten Hackschnitzelkessel Verwendung. Dabei decken diese Hackschnitzelkessel nahezu den kompletten Leistungsbereich ab. Sie dienen der Bereitstellung von Wärmeenergie für Ein- und Mehrfamilienhäuser bis hin zu großen Industrieprozessen und Fernwärmenetzen. Diese sind dabei vollständig automatisiert und bedürfen lediglich eines geringen Wartungsaufwands.Weiterhin sind Hackschnitzel ein wichtiger Rohstoff für die holzverarbeitende Industrie und jeder von uns hatte schon einmal mit ihnen zu tun. So werden Hackschnitzel z. B. für Pressspanplatten, wie man sie etwa für Möbel verwendet, und in der Papierherstellung benutzt.Auch im Garten- und Landschaftsbau kommen Hackschnitzel zum Einsatz; etwa als Material für Bodenbedeckungen.Innerhalb der Forschung an der Hochschule Nordhausen wurden Hackschnitzel bereits auf ihre Verbrennungseigenschaften (Staub- und Schadstoffemissionen) im hauseigenen Hackschnitzelkessel untersucht; insbesondere im Studiengang „Regenerative Energietechnik“.Hackschnitzel kann man also nicht essen – auch wenn der Begriff schnell kulinarische Assoziationen weckt. Dennoch gewinnt das Hackgut vor dem Hintergrund der Energiewende vor allem als klimaneutraler Biomassebrennstoff immer mehr an Bedeutung.
von: Daniel Rübesamen (Institut für Regenerative Energietechnik) & Tina Bergknapp

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