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Soma im Dunkeln?

Geschrieben von am 28. November 2017

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Exkursionen

Soma im Dunkeln?

Das Gegenteil ist der Fall. 50 Sozialmanagement-Studierende aus dem 1. bis 7. Fachsemester machten sich auf den Weg nach Hamburg, um die Arbeit unterschiedlicher sozialwirtschaftlicher Organisationen zu beleuchten.Mit den Worten „Ihr seid meine Therapeuten“ begrüßte Chris, Stadtführer bei Hinz und Kunzt, die Studierenden und berichtete authentisch über sein Leben als obdachloser Alkoholiker. Chris führte zu Orten, die in keinem Reiseführer stehen: Bahnhofsmission, Drogenberatungsstützpunkt „Drob Inn“ und Tagesaufenthaltsstätten. So war die Ankunft in Hamburg verbunden mit einem Einstieg in ein besonderes Feld der Sozialen Arbeit, das sich aus Spenden finanziert. Bei Hinz und Kunzt können Obdachlose und Wohnungslose ihren Lebensunterhalt durch den Verkauf von Straßenmagazinen oder Stadtführungen selbst verdienen.Am Morgen noch im beschaulichen Nordhausen und am Abend ein emotionaler Einstieg in die Schattenseiten einer Metropole mit den meisten Einkommensmillionären in Deutschland (867 im Jahr 2013).Nach diesen Eindrücken führte am nächsten Morgen der Weg ins Rauhe Haus und zur Arche in Hamburg-Billstedt. „Wir träumen von einem eigenen Jugendbereich“, so die Sozialarbeiterin der Arche, die offen und transparent über ihre spendenfinanzierte Einrichtung berichtete und für die Problemlagen des Stadtteils sensibilisierte.Nachmittags standen Besichtigungen bei Viva con Agua de Sankt Pauli e. V. und Off Road Kids auf dem Programm. Bei Viva con Agua beeindruckten die flache Struktur, Flexibilität bei den Arbeitszeiten und ein junges multiprofessionelles Team, das mit seinen Kampagnen ausschließlich auf positive Emotionen, auf Potenziale, Entwicklungen und Verbindungen setzt, um Menschen in armen Ländern den Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen.Die Vielfalt der besuchten Einrichtungen / Organisationen bildete sich auch in der unterschiedlichen Abendgestaltung ab – Landungsbrücken, Theater, St. Pauli.Der letzte Tag führte zu Greenpeace und der Diakonie Hamburg. Eine ehemalige Aktivistin bei Greenpeace symbolisierte gelebte Öffentlichkeitsarbeit. Die Fundraiserin der Diakonie Hamburg machte deutlich, wie eine Volkswirtin Fundraising für eine sozialwirtschaftliche Organisation versteht. Sie spaltete die Zuhörerschaft, indem sie ethische Rahmenbedingungen für Fundraising eher ausblendete. An dieser Stelle wurde klar, dass die Diskussion über ethische und nachhaltige Aspekte beim Management sozialwirtschaftlicher Organisationen Besonderheiten des Studiengangs Sozialmanagement an der Hochschule Nordhausen sind.Studierende aus den verschiedenen Semestern konnten unterschiedlich von der Exkursion profitieren. Am Ende des Studiums sind Studierende in der Lage eine andere Verbindung zu den Lehrinhalten herzustellen. Für die jüngeren Semester bot die Exkursion viele Anknüpfungspunkte für mögliche Praktika oder auch Bachelorarbeitsthemen.Der FSR Soma zeigte mit hohem Engagement, wie nachhaltiges Projektmanagement aussehen kann. Die gesamte Organisation der Exkursion steht beispielhaft für selbstorganisiertes Lernen von Studierenden. Dazu gehört der Umgang mit Herausforderungen, wie die Kontaktaufnahme zu Organisationen, der Umgang mit Absagen von angefragten Einrichtungen bis hin zur Kalkulation der Teilnehmerbeträge und des Kommunikationsmanagements.Mit einer studienbegleitenden Exkursion wird Gelegenheit geschaffen, die Mehrzahl der Lehrinhalte in die Praxis zu übertragen und Licht in die vielfältigen Arbeitsfelder des Sozialmanagements zu bringen. (Bericht von Anja Bachmann-Duscha & Frauke Kämmerer, Lehrende)Link zum Bachelorstudiengang: Sozialmanagement

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