… unserer Turmuhr.

Jeder Studierende, Lehrende oder Mitarbeiter der Hochschule Nordhausen kennt sie – die Turmuhr auf dem Audimax. Aber was verbirgt sich dahinter? Wir haben mal nachgefragt und uns das Ganze angeschaut (und angehört!). Man muss erst ein wenig klettern aber dann hat es ein bißchen was MĂ€rchenhaftes – Ă€hnlich wie Aschenbrödels Dachboden. :)

 

Die bekannteste Uhr des Campus an der Hochschule Nordhausen ist die Turmuhr am Audimax. Das GebĂ€ude wurde nach dem 2. Weltkrieg – Ende der 1950er Jahre – gebaut und unmittelbar danach wurde die Uhr angebracht. Damals befanden sich auf dem GelĂ€nde mehrere Nebenuhren, die auf dem Campus verteilt waren. Diese wurden ĂŒber eine Mutteruhr geregelt. „Das System der Mutteruhr sendete einzelne Impulse an die Nebenuhren, um die Uhrzeit voranzubringen. Das war sehr aufwendig, da alle Nebenuhren unterirdisch mit der Mutteruhr verbunden sein mussten“, erzĂ€hlt Konrad Lincke, der am Studienkolleg als Lehrer tĂ€tig ist.

Mit den VerĂ€nderungen am Campus durch diverse Umbauten und Renovierungen, wurden nach und nach alle Uhren abgebaut. Die Turmuhr ist das einzige Exemplar dieser Art, das noch erhalten ist – wenn auch nicht mehr im Originalzustand; sie wurde ebenfalls erneuert. Um ihr Innenleben zu bestaunen, gilt es, den Dachboden des Audimax zu besteigen. FrĂŒher befand sich der Schrank mit dem Uhrwerk direkt auf dem Dachboden; mittlerweile ist das Uhrwerk direkt unter bzw. vor der Uhr angebracht, welche mithilfe einer Treppe erreichbar ist.

Durch eine Verbindung innerhalb des Dachbodens werden das Ziffernblatt auf der Vorder- und RĂŒckseite des Audimax parallel gesteuert. Die Uhr ist funkgesteuert und wird ĂŒber einen Prozessor betrieben. Jede Minute wird ein Impuls ausgelöst, welcher den großen Zeiger steuert; der Stundenzeiger wird ĂŒber ein Zahnrad mitgefĂŒhrt. Um die Uhr in Gang zu bringen bedarf es einer Anziehungsenergie. „Die einfachste und physikalisch beste Antriebskraft ist die durch ein Gewicht, welches an einem Stahlseil hĂ€ngt – so wie es bei dieser Turmuhr zu sehen ist. Die Lichtschranken steuern den Aufzugsmechanismus der Gewichte“, erklĂ€rt Konrad Lincke, der die Turmuhr in Stand hĂ€lt. „Das Wissen diesbezĂŒglich habe ich mir selbst angeeignet, da es mich sehr interessiert.“

Das Schlagwerk ist ein selbstĂ€ndiger Mechanismus in der Uhr mit dessen Hilfe die Uhrzeit zusĂ€tzlich akustisch mitgeteilt wird. Das akustische Signal wird ĂŒber ein Seil an den Hammer der Glocke weitergeleitet und erzeugt. Diese befinden sich im Turm oberhalb der Uhr. Vor der Erneuerung des Turms war dort auch eine Sirene angebracht, welche von den Behörden der Stadt gesteuert wurde und im Falle eines Brandes auf dem GelĂ€nde, auf dem sich auch die freiwillige Feuerwehr vorfand, Alarm schlug.

~ Tina Bergknapp, Lisa Ruf & Elisa Noack ~