Zum Tag der offenen TĂŒr unserer Hochschule am 03. September lud Prof. Dr.-Ing. Wesselak gemeinsam mit Pascal Leibbrandt M.Eng. vom Institut fĂŒr Regenerative Energietechnik zum Impulsvortrag: „Wo stehen wir mit der Energiewende?“ ein. Dabei stand die Fragestellung im Raum, wie der aktuelle Stand bei der Energiewende ist und wie es ohne Gas durch die aktuelle Energiekrise sein wird. 

Fest steht, dass Gas nicht mehr in den Mengen zur VerfĂŒgung steht, wie wir es gewohnt sind. Das spiegelt sich auch im Preis wider, der zunehmend steigt. Eine Alternative zu diesem Problem sind erneuerbare Energien. Doch wie steht Deutschland insgesamt in der Stromerzeugung dar? 

Die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien steigt. Etwa die HĂ€lfte des erzeugten Stroms wird jetzt schon durch erneuerbare Energien gewonnen. Die Geschwindigkeit zur Stromerzeugung ist allerdings viel zu langsam, so dass Ziele fĂŒr die Erzeugung des Stroms aus erneuerbaren Energien im Jahr 2030 um 65 % und im Jahr 2045 um 100 % unmöglich erscheinen. 

Ein Àhnliches Bild zeigt sich auch in der WÀrmebereitstellung. Etwa 16 % der erzeugten WÀrmeenergie stammt aus erneuerbaren Energien. Dazu kommt auch noch, dass die WÀrme die HÀlfte des gesamten Energiebedarfs ausmacht. Kurz gesagt: Hier haben wir noch nichts geschafft. 

Auch die Kraftstoffbereitstellung stellt ein Problem dar. Hier werden Elektrofahrzeuge die Straßen zunehmend in den nĂ€chsten Jahren verĂ€ndern, aber auch hier wurde bisher zu wenig unternommen, um die angestrebten Ziele zu erreichen. 

Professor Wesselack sieht die Verantwortung in den privaten Haushalten. Demnach muss jeder einzelne etwas unternehmen, beispielsweise seine eigene MobilitĂ€t hinterfragen, damit sich etwas verĂ€ndern wird. 

Im Anschluss an den Vortrag fand eine Podiumsdiskussion zum Thema „Winter is coming! – Ausblick auf den Winter und eine Zukunft ohne Kohle und Gas“ statt. Als Diskussionspartner waren die beiden GeschĂ€ftsfĂŒhrerinnen, zum einen Frau Jana Zöller von der Energieversorgung Nordhausen GmbH und zum anderen Frau Inge Klaan von der StĂ€dtischen Wohnungsbaugesellschaft mbH in Nordhausen, geladen.

Dabei gaben die beiden GeschĂ€ftsfĂŒhrerinnen einen Einblick darĂŒber, was sie fĂŒr den anstehenden Winter geplant haben, so dass BĂŒrger und BĂŒrgerinnen in Nordhausen nicht frieren mĂŒssen. Beispielsweise hat die SWG eine ÜberprĂŒfung sĂ€mtlicher Heizungen vorgenommen. Auch eine Nachtabsenkung, also eine Reduzierung der Raumtemperatur wĂ€hrend der Nachtstunden, ist geplant. Das, so Frau Klaan, fĂŒhrt aber zu einer enormen EinschrĂ€nkung der IndividualitĂ€t und freien Entscheidung.

Frau Zöller sieht diese schwierige Aufgabe nicht unbedingt in der Verantwortung von Ingenieuren, aber sie gibt an, dass diese Berufe ausschlaggebend sind, um dieses Problem zu lösen. Daher ist es entscheidend, dass diese Berufsfelder zunehmend gefördert und beworben werden. Klar ist auch: Die Preise mĂŒssen angepasst werden. Entscheidend ist allerdings auch, wie die Politik auf diese Krise reagiert, beispielsweise wenn man die ansteigenden Preise als BĂŒrger:In nicht mehr zahlen kann.