Geschrieben von am 26. Februar 2018
Fachbereiche, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
** Blogpostreihe des Interdisziplinären Projekts Soziale Lebens- und Problemlagen 2.0 **
Thema: Leistungsdruck
Wecker klingeln – aufstehenFrühstück machen – zur Arbeit gehenAuf der Arbeit: Stress, Stress, Stress!Hilfe, ich glaub, dass ich mich vergess‘!Gerade im sozialen Bereich,ein Burnout schnell um die Ecke schleicht.Personalmangel und Zeitnot,Überstunden und Konflikte,sowohl mit dem Chef als auch im Team -wo schwindet nur die Zeit hin?Vor einem Jahr habe ich ein FSJ in einem Seniorenheim absolviert und dort wirklich gespürt, was es heißt, etwas zu leisten. Ich war unglaublich erschlagen von den vielen Aufgaben. Besonders belastet hat es mich, dass man sich für die Personen nicht die Zeit nehmen konnte, die eigentlich angemessen wäre. Wenn ich mir jetzt noch vorstelle, den ganzen Papierkram erledigen zu müssen, ist es bewundernswert, wie die Pflegefachkräfte diesen Stress tagtäglich meistern. Nach dieser Erfahrung kann ich gut nachvollziehen, warum Pflegekräfte von allen Berufsgruppen mit am meisten von Burnout betroffen sind.Das, was Pflegekräfte und andere Arbeitnehmer*innen im sozialen Bereich jeden Tag aufs Neue auf sich nehmen, nennt sich Leistungsdruck. Dieser entsteht, weil man Leistung erbringen und den Ansprüchen gerecht werden muss. Die eigenen Erwartungen an sich selbst spielen ebenso eine große Rolle. Dazu kommt der Druck von außen, der sich wiederrum verstärkend auf den an sich selbst gestellten Druck auswirkt. Laut Statista sind psychische Erkrankungen mittlerweile die zweithäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit in Deutschland. Was in diesem Zusammenhang auch nicht verwunderlich ist. Nach Angaben der DAK hat sich die Krankheitslast aufgrund von Burn-out-Diagnosen seit 2006 nahezu verzwanzigfacht. Work-Life-Balance, Workshops und Achtsamkeit zählen in vielen Branchen eher zu den Fremdwörtern.Gerade die Arbeit mit Menschen bringt eine große Verantwortung mit sich. Man muss den Klient*innen und auch ihren Angehörigen gerecht werden. Im Laufe der letzten Jahre sind die Fallzahlen stark angestiegen. Die Krux dabei ist: die wenigsten Arbeitgeber*innen stellen neue Mitarbeiter*innen ein. Sie lassen mehr Arbeit in weniger Zeit verrichten. Noch mehr arbeiten zu müssen bedeutet noch mehr Druck. Money, Money, Money! In Japan gibt es sogar ein eigenes Wort dafür: „Karoshi – Tod durch Überarbeitung“ und das durch Leistungsdruck?! Na, wenn das nicht für sich spricht…(Beitrag von Sara Montz, Mara Rothe, Henning Schlotterbeck)