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„Games for Goals“ Workshop: Spielerisch Nachhaltigkeit erleben

Geschrieben von Tina am 6. Mai 2023

Allgemein

„Games for Goals“ Workshop: Spielerisch Nachhaltigkeit erleben

Im EU-geförderten Projekt „Games for Goals“ werden Lehrerinnen und Lehrer in europäischen Grundschulen darin unterstützt, innovative Unterrichtsmaterialien in Form von Lernspielen zur Sensibilisierung für Herausforderungen unseres Planeten einzusetzen. Das erste Spiel über Nachhaltigkeitsthemen wird Mitte Mai mit Studierenden aus Portugal, Belgien, den Niederlanden und zehn Studierenden der Hochschule Nordhausen in internationalen Teams gemeinsam entwickelt. Um die Studierenden auf die anstehenden Aufgaben vorzubereiten, hat die Hochschule Nordhausen gemeinsam mit dem Nordhäuser Verein Schrankenlos e.V. einen eintägigen Workshop veranstaltet. Ziel des Workshops war es, das Bewusstsein über die UN-Ziele für nachhaltige Entwicklung zu schärfen und innovatives Denken zur Umsetzung dieser Themen in Lernspielen für Grundschulen anzuregen.

Bei wärmstem Frühlingswetter konnten die Teilnehmenden zusammen mit der Vorsitzenden des Schrankenlos e.V., Stephanie Tiepelmann-Halm, ihre Haltung zum globalen Lernen und Impulse zu lokalen Handlungsweisen entfalten. Im ersten Teil des Workshops zeigte sie den Studierenden am Beispiel des Fahrrads auf, wie Grundschulkindern in einer vernetzten Welt auch komplizierte Zusammenhänge wie globale Lieferketten und damit verbunden Einflüssen auf Mensch und Natur vermittelt werden können. So konnten sich die Teilnehmenden damit auseinandersetzen, dass die meisten Materialien und Teile von Fahrrädern überhaupt nicht aus Deutschland kommen, sondern erst unter zum Teil prekären Bedingungen gewonnen, hergestellt und importiert werden. Für die Studierenden wurde so anhand einer anschaulichen und spannend gestalteten Rallye auch mit den Augen Erwachsener erkenntlich, dass jedes Fahrrad bereits seine eigene internationale Reise gemacht hat, bevor es in Deutschland als Transportmittel genutzt wird.

Die Referentin gestaltete die Aktivitäten sehr partizipativ, wobei alle Teilnehmenden selbst die Aufgaben durchführen konnten und ermutigt wurden, ihre Ideen und eigenen Erfahrungen einzubringen. Wirklich kreativ wurde die Atmosphäre, als die Studierenden zum Abschluss des ersten Teils die Aufgabe erhielten, ihr ideales und nachhaltiges Fahrrad zu entwerfen. Mit ihren liebevoll und futuristisch gestalteten Rädern konnten die Studierenden danach im Austausch die Umweltauswirkungen ihrer Designentscheidungen diskutieren und ihr Bewusstsein dafür schärfen, dass in einer globalen Welt alle eine Verantwortung dafür tragen, sich mit Nachhaltigkeitsthemen auseinanderzusetzen.

Für den zweiten Teil des Workshops hatte sich die Teilnehmerin Anna Pabst bereit erklärt, ihre Expertise zu Lernspielen einzubringen und mit den Teilnehmenden gemeinsam Merkmale für spielenswerte Spiele zu erarbeiten. Dabei lud sie die Studierenden ein, ihr eigenes Lieblingsspiel mitzubringen und dessen Spielmechaniken zu analysieren. Aufbauend auf den empirischen Erkenntnissen der Lerntheorien im Kindesalter zeigte sie mit praktischen Beispielen gelungene Umsetzungen innovativer Bildungsarbeit auf und sammelte mit den Studierenden wesentliche Kriterien zu Design, Spielmechanik und Lernprinzipien. Die Ergebnisse dieses Teils ermöglichten es den Studierenden im Anschluss, ein eigenes Lernspiel zu entwickeln.

Damit die Teilnehmenden aus fünf verschiedenen Studiengängen ihr neu erworbenes Wissen auch wirksam einbringen konnten, wurden vom Projektteam verschiedene Aktivitäten angeleitet, welche die Zusammenarbeit und die Kommunikationsfähigkeiten förderten. Dank dieser konnten die Studierenden in den Übungen auf ihre eigenen Fähigkeiten eingehen und Handlungsstrategien reflektieren, um mit Stresssituationen fertig zu werden. Dies half den Studierenden, ein starkes Gefühl der Gemeinschaft und gegenseitigen Unterstützung aufzubauen.

Der Input wurde im Anschluss auch gleich in die Praxis übertragen. Sie wurden unter der Anleitung des Projektkoordinators Friedrich Ederer, einem Lehrenden aus dem Bereich Soziales & Gesundheit, in zwei Gruppen aufgeteilt und erhielten den Auftrag, in nur 30 Minuten jeweils ein innovatives Spiel zum Thema „Fahrrad & Nachhaltigkeit“ zu entwerfen und als Prototypen zu kreieren. Diese Aufgabe ließ sich in der gegebenen Zeit erfolgreich nur mit einem kooperativen Ansatz erfüllen, in welchem sie ihre Kreativität und ihr kritisches Denken bündelten, um ein Spiel zu entwerfen, das Grundschulkindern Spaß macht, sie fesselt und lehrreich ist. Mit rauchenden Köpfen wurde nach einer halben Stunde die andere Gruppe eingeladen, das eigene Spiel auszuprobieren und anhand des Feedbacks gemeinsam weiterzuentwickeln. Zum Schluss wurden diese Entwürfe, sowie der Prozess von der Ideenfindung zum Prototypen kritisch anhand der erarbeiteten Kriterien reflektiert.

Insgesamt konnten die mit dem Workshop gesetzten Ziele mit großem Erfolg erreicht werden. Der partizipative Ansatz und die kreative Atmosphäre ermöglichten eine äußerst engagierte und produktive Veranstaltung, aus der die Teilnehmenden mit einem Gefühl der Energie und Begeisterung für deren anstehenden Auftrag in Porto hervorgingen.

Vom 6. Mai bis zum 14. Mai werden wir stetig über die Facebook Seite des International Office über das Projekt aus Porto berichten. Schaltet euch gerne ein und bleibt auf dem Laufendem.

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