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Von der Idee zum Produkt

Geschrieben von Tina am 15. November 2019

Allgemein

Von der Idee zum Produkt

(von Jonas Penzler & Kommilitonen)

Es ist warm und gut gefüllt in den Gassen des Rotterdamer Marktes, als sich ein uns sehr bekannter Maschinenbauprofessor auf dem Stadtbummel mit seiner Frau befindet. An einem Pommesrestaurant bleibt er plötzlich stehen und erblickt eine Frau bei ihrer Arbeit. Diese stellt mit der Hilfe einer professionell anmutenden Pommesmaschine aus frischen Kartoffeln die heiß begehrte, gestiftete Ware her.

Im nächsten Moment geht ihm ein Gedanke durch den Kopf…. Das ist es! Er zückt sein Telefon und hält diese Szene als kurzes Video fest. Was das nun mit einem Maschinenelemente Beleg zu tun hat werden Sie sich nun fragen.

Das taten wir auch, bis wir unsere Aufgabenstellung sahen. Es war die Planung und Konstruktion eben solch einer Pommesmaschine wie sie in jenem Restaurant zu finden war.

Projektbeginn

Jetzt beginnt die Arbeit. Alle Teilnehmer am Konstruktionsbeleg kommen zusammen und besprechen die Anforderungen die von rechtlicher-, konstruktionstechnischer- und Anwenderseite an das Produkt gestellt werden. Hierbei beschließen wir die Anforderungen in einzelne Punkte zu unterteilen. Diese werden auf die einzelnen Studierenden aufgeteilt. In Heimarbeit recherchiert nun jeder seinen Anforderungspunkt und erstellt zu diesem ein Informationsblatt. Damit alle denselben Kenntnisstand haben, stellen wir nun unsere Rechercheergebnisse vor. Jeder ist für die Dauer des Projekts der Experte für sein Recherchethema. Nach der Vorstellung werden wir auf 4 Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe erstellt ein Lastenheft, in dem sie die Randbedingungen für ihre Pommesmaschine festhält. Es gibt nun also vier voneinander unabhängige Ideen, welche weiter ausgearbeitet werden. Im Lastenheft definieren wir die Punkte: Inhaltsverzeichnis, Auftraggeber, Zweck des Projektes, Ausgangssituation, Aufgabenstellung, Randbedingungen, Termin und Kostenrahmen. Die Randbedingungen fassen die Anforderungspunkte aus der Recherchephase zusammen. Nach der Erstellung des Lastenheftes beginnt die Entwicklungsphase. Dort sammeln wir Ideen, fertigen Skizzen an und besprechen aufkommende Fragen. Ziel hierbei ist es ein Funktionsmodell zu entwerfen und zu bauen. Dieses Funktionsmodell soll unsere Ideen und Umsetzungsvorschläge darstellen. Weiterhin bietet es die Möglichkeit den Entwurf anfassen zu können. Unsere Modelle bestehen alle aus einfachen Materialien wie z.B. Pappe, Holz und Blechresten.

Zwischenpräsentation

Als erstes präsentiert jeder Experte seine Ergebnisse aus der Recherchephase. Danach stellt jede Gruppe ihr Lastenheft und Funktionsmodell vor. Hierbei gilt es die jeweiligen Vorzüge des eigenen Funktionsmodells bestmöglich darzustellen. Ergebnis der Zwischenpräsentation ist eine neue Anforderungsliste, in der unser Professor die besten Ideen festhält.

Start der finalen Konstruktions-/Planungs-/Umsetzungsphase

Anhand der neuen Anforderungsliste müssen wir einen Weg finden alle Punkte zu erfüllen. Es ist aber auch darauf zu achten, dass unsere Konstruktion produzierbar bleibt. Also wird die Unterrichtszeit genutzt gemeinsam eine Lösung zu finden. Hierbei sitzen wir alle zusammen und beraten über verschiedene Lösungsvorschläge. Dies führt natürlich auch zu Situationen bei denen es mehrere Meinungen gibt, welche im Gegensatz zueinanderstehen. Um hier eine sinnvolle Lösung zu finden diskutieren wir nacheinander alle Punkte der Anforderungsliste. Dabei werden wir durch unseren Betreuer unterstützt. Er moderiert die Abstimmungen zu den einzelnen Punkten. Damit alle Entscheidungen jederzeit nachvollziehbar bleiben, werden sie durch eine Person festgehalten. Zusätzlich werden von Tafelskizzen Fotos gemacht und der Dokumentation beigefügt. Diese werden danach in die Lernplattform Moodle hochgeladen und sind damit für jeden Teilnehmer verfügbar. Im Lauf der Besprechungen fügt sich aus den einzelnen Skizzen eine Gesamtzeichnung zusammen. Anhand dieser beginnt nun die eigentliche Konstruktionsphase. Wir teilen die Aufgaben in Teams ein. Es wird parallel an allen offenen Aufgaben gearbeitet. Ziel ist es bis zur Endpräsentation ein funktionsfähiges 3D-CAD-Modell zu erstellen. Zusätzlich soll es einen Vereinzeler geben. Dessen Aufgabe ist es geschälte Kartoffeln aus der Masse zu vereinzeln und der Maschine zuzuführen. Ein Untergestell, Auffangbehälter und wechselbare Schneideinsätze sollen auch zum Zubehör gehören. Der Bau eines Funktionsmodells steht erneut auf der Aufgabenliste. Das Erstellen einer Wandzeitung, welche die Entwicklung und den Ist-Zustand des Projektes zeigt, gehört von nun an auch zu unseren Aufgaben.

Abschlusspräsentation

Nach einem anstrengenden Endspurt findet nun die Abschlusspräsentation der Pommesmaschine statt. Unser Projektleiter führt durch die Veranstaltung. Er beginnt mit einer kleinen Zusammenfassung der hinter uns liegenden Wochen. Danach beginnt jeder Teilnehmer sein Aufgabengebiet vorzustellen. Hierbei können alle zeigen, was sie die letzte Zeit geleistet haben. Ein großer Teil der Präsentation wird genutzt um das 3D-CAD-Modell vorzustellen. Wir beschreiben den Entscheidungsweg und zeigen unserem Professor, wie es zu genau dieser Pommesmaschine gekommen ist. Eines der Highlights der Präsentation ist unsere eigene Webseite. Dort lassen sich alle wichtigen Infos zu der Maschine, aber auch zu dem Projekt finden. Der Zugang erfolgt per QR-Code. Am Ende des Projektes steht ein 3D-CAD-Modell, welches wir als Gruppe geschaffen haben. In Kooperation mit einem Nordhäuser Metallbaubetrieb wollen wir nun einen Prototyp fertigen.

Rückblickend war dies ein sehr schönes Projekt. Es hat uns aber auch vor noch unbekannte Herausforderungen gestellt, welche wir aber allesamt gemeistert haben. Zum Schluss möchten wir uns noch einmal bei Herrn Grosse bedanken, der uns jederzeit tatkräftig unterstützt hat.
Abschließend bleibt nur zu sagen: Studiert Maschinenbau! Die Vielfalt der Aufgaben ist riesig und es ist für jeden etwas dabei. Wenn wir euer Interesse wecken konnten besucht uns gerne an unserem Stand auf dem nächsten Hochschulinformationstag und informiert euch über den Studiengang Maschinenbau in Nordhausen.

(Fotos: Tina Bergknapp)

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