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Stalking: Know it. Name it. Stop it.

Geschrieben von am 23. Januar 2019

Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Stalking: Know it. Name it. Stop it.

** Blogpostreihe des Interdisziplinären Projekts Interpersoneller Gewalt**

Im Rahmen des interdisziplinären Projektes „Interpersonelle Gewalt als Aufgabe für die Soziale Arbeit und die Gesundheitswissenschaften“, welches von Fr. Prof. Dr. Petra Brzank geleitet wird, erhielten die teilnehmenden Studierenden einen theoretischen fachlichen Überblick zum Thema „interpersonelle Gewalt“ und setzten sich auch in verschiedene Arbeitsgruppen aus Studierenden mit spezifischeren Themengebieten und Formen von Gewalt intensiv auseinander. Außerdem beschäftigten sich die AGs mit verletzlichen Gruppen (z.B. Kinder, Jugendliche, Frauen, Geflüchtete etc.), sammelten Informationen zum Ausmaß und den Kontextbedingungen sowie Gewaltfolgen setzten sich so mit Risiko- und Schutzfaktoren auseinander und erarbeiteten sich einen Überblick über Präventionsmöglichkeiten und bestehende Interventionsangebote – auch innerhalb der von ihnen angestrebten Profession.Erlebte personelle Gewalt (bspw. als häusliche Gewalt, Bullying, Mobbing, Stalking, Cyber Grooming oder als rassistische Gewalt etc.) kann die Betroffenen langanhaltend in ihrem Wohlbefinden, ihrer Gesundheit und auch in ihren Lebenschancen und -entwürfen schwerwiegend beeinträchtigen. Dies wurde den Studierenden nochmal besonders deutlich durch verschiedene Gastvorträge (zb. durch den Weißen Ring, der Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt Nordhausen sowie der Polizei Nordhausen). An dieser Stelle wollen wir Studierenden Fr. Petra Brzank für die Ermöglichung dieser interessanten Gastvorträge herzlich danken.Im Folgenden sollen die Ergebnisse der AG „Stalking“ zusammengefasst, präsentiert und gleichzeitig auf den Informationsflyer „Stalking: Know it. Name it. Stop it.“ verwiesen werden.Der Begriff „Stalking“ kommt ursprünglich aus der englischen Jägersprache und bedeutet übersetzt so viel wie „nachstellen“ oder „auflauern“ und ist längst kein Phänomen von dem Prominente und Personen des öffentlichen Lebens betroffen sind. Allgemeiner beschreibt Stalking ein Verhalten, welches das permanente Verfolgen und Nachstellen einer anderen Person gegen deren Willen über einen längeren Zeitraum beschreibt (vgl. Smischek). Stalking kann Handlungen wie das Verfolgen einer Person, das Schreiben von „Liebesbriefen“ welche auch Beschimpfungen enthalten, direktes oder indirektes Drohen, ständiges Anrufen, das Zusenden zahlreicher E-Mails und SMS, häufige Präsenz in der Nähe der Wohnung oder Arbeitsstelle des Opfers, das Überwachen des Freundes- und Bekanntenkreises des Opfers, das Ausspionieren der persönlichen Daten des Opfers, gehässige Einträge in Internet-Foren und sozialen Medien (Cyber-Stalking) sowie das Bestellen von Waren unter dem Namen des Opfers beinhalten. Das Gewaltschutzgesetz (§§ 1 und 4 StGB) ergänzend, ist das „Gesetz zur Strafbarkeit beharrlicher Nachstellung“ am 31. März 2007 in Kraft getreten und ging mit der Einführung des § 238 StGB unter der Überschrift „Nachstellung“ einher – Stalking ist somit ein Straftatbestand.Opfer von Stalking können sich helfen indem sie zum einen sämtliche Beweise wie Anrufe, SMS und WhatsApp-Nachrichten speichern und dokumentieren um Beweise zu sammeln, zum anderen aber auch indem sie sich ihren Freunden und Freundinnen mitteilen und Dritte von dem Stalking in Kenntnis setzen. Das Ergreifen dieser Maßnahmen hilft oft den Folgen von Stalking (Angststörung, Sozialer Rückzug, Verfolgungsangst, Stress/Panikattacken, gesteigerte Reizbarkeit/Wut, Misstrauen, posttraumatische Belastungsstörung, Depression) präventiv zu begegnen.Wir hoffen durch unsere Öffentlichkeitsarbeit und den Informationsflyer die Sensibilisierung und Aufmerksamkeit zum Thema Stalking zu steigern und gleichzeitig auch der Stigmatisierung der Opfer entgegenzuwirken. Auch wenn die Lebenslage oft ausweglos erscheint und das Anerkennen Opfer von Stalking geworden zu sein schwer fällt, bist Du nicht machtlos. Wehre Dich, leite Schritte ein, hole Dir Hilfe und gewinne die Kontrolle über Dein Leben zurück!(Beitrag und Flyer: Sara Montz, Celia Vetters und David Strobel)  

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