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Häusliche Gewalt gegen Frauen

Geschrieben von am 14. November 2018

Fachbereiche, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Häusliche Gewalt gegen Frauen

** Blogpostreihe des Interdisziplinären Projekts Interpersoneller Gewalt**

Ist es nicht heute immer noch so, dass viele Jungen in dem Glauben aufwachsen, dass der Mann sich heutzutage über Macht, Kontrolle und Stärke definiert?Demnach ist es dann eine Selbstverständlichkeit, dass körperliche und auch psychische Gewalt ein legitimes und männliches Mittel ist, die eigenen Interessen durchzusetzen.• 25,0% der in Deutschland lebenden Frauen haben mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexuelle Gewalt durch Beziehungspartner erlebt• 75% der häuslichen Gewalt wird von Tätern aus dem sozialem Umfeld begangen• Weltweit ist sexuelle und häusliche Gewalt die häufigste Ursache bei Frauen bis 44 Jahren für Tod und Behinderung• Die häufigste Ursache für Verletzungen bei Frauen ist die häusliche Gewalt, häufiger als Verkehrsunfälle, Überfälle und Vergewaltigungen zusammenHäusliche Gewalt herrscht in allen sozialen Schichten und allen Altersgruppen. JEDE Frau kann Opfer häuslicher Gewalt werden.Rund 45.000 Frauen mit ihren Kindern fliehen jährlich in Deutschland in Frauenhäuser.Ursachen von häuslicher GewaltIn der Ehe, Partnerschaft, in freundschaftlichen Verhältnissen und in der Familie ist häusliche Gewalt also immer das Ergebnis einer Entscheidung, denn es bestünde immerhin eine Handlungsalternative, nämlich nicht zuzuschlagen. Eine Ursache von häuslicher Gewalt ist also, dass sie ein erlerntes, beabsichtigtes Verhalten ist und nicht die Konsequenz aus Stress, psychopathologischen Besonderheiten, Alkohol- und Drogenkonsum oder einer “schlecht laufenden” Beziehung. Häusliche Gewalt wird dazu benutzt Kontrolle über die Partnerin zu erlangen, den eigenen Machtanspruch und Willen durchzusetzen.Es wird auch angenommen, dass ein Einflussfaktor für häusliche Gewalt an Frauen auch der sozioökonomische Status sein kann. Man geht davon aus, dass in sozial und wirtschaftlich schwächeren Bevölkerungskreisen die Bereitschaft Partnerschaftsgewalt anzuzeigen höherist als in der restlichen Bevölkerung. Dies heißt aber nicht, dass häusliche Gewalt nicht auch in sozial besser gestellten Kreisen vorkommt, sondern meint lediglich, dass es hier seltener zur Anzeige kommt. Auch Partnerschaften, in denen es einen Statusunterschiedzwischen Mann und Frau gibt, weisen einen Zusammenhang mit Gewalt auf. Man fand heraus, dass Männer, die einen anderen Status haben als ihre Frauen, eher gewalttätig werden, da sie ihre überlegene Stellung verlieren und ihre dominante Rolle in Gefahr sehen.Folgen von häuslicher GewaltKnochenbrüche, Narben, Hirnschäden, Seh-/ Hörverminderung oder die Schädigung von inneren Organen können Folgen von häuslicher Gewalt sein. Zu analen und vaginalen Verletzungen, Blutungen und zuletzt zur Unfruchtbarkeit und Fehlgeburten kann es durch sexuelle Gewalt kommen. Wie man sich denken kann, sind diese Folgen nicht nur kurzzeitig, sondern können das ganze Leben andauern. Eine tödliche Folge ist bei häuslicher Gewalt auch nicht selten.Durch häusliche Gewalt kann es zu einer großen Bandbreite von psychischen Störungen kommen. Opfer können an Traumata, affektiven Störungen und Abhängigkeitssyndromen leiden. Neben diesen Störungen können Betroffene ebenfalls an Angstzuständen,Suizidgedanken, fehlendem Selbstwertgefühl, Scham-/ Schuldgefühlen, sowie an großem Misstrauen leiden.Psychosomatische Folgen sind körperliche Folgen, welche aus einer labilen und angegriffenen Psyche resultieren oder sogar aus psychischen Störungen. Dazu können Magengeschwüre, chronische Kopf-/ Herzschmerzen oder auch Thrombosen zählen. Der Verzicht auf das Eigentum, wegen der Flucht in Frauenhäuser zählt zu materiellen Folgen, wodurch Armut entstehen kann.Folgen für den/die Täter_inFür den/die Täter_in kann es zu strafrechtlichen Verfolgungen kommen wegen Beleidigung, Körperverletzung, Bedrohung, sexueller Nötigung oder Missbrauch, Stalking oder Freiheitsberaubung, da die häusliche Gewalt kein eigener Straftatbestand ist.Außerdem kann es zu einer Gewaltschutzverfügung kommen, mit dem/der Täter_in jeglicher persönlicher oder telefonischen Kontakt untersagt werden kann. Bei Verstoß kommt es dann zu einem Ordnungsgeld oder zur strafrechtlichen Verurteilung.Prävention Gewaltprävention ist Aufgabe der Gesellschaft, denn jeder hat das Recht auf ein gewaltfreies Leben.Flyer: (Beitrag und Flyer: Ida, Jule, Patricia und Meret)

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